Der erste Kuss unter Frauen
Auf einer Party erlebte sie den ersten Lesben Kuss
Anna war nie der Typ, der im Mittelpunkt stand. Sie liebte es, sich bei Partys im Hintergrund zu halten, die Gespräche der anderen zu beobachten und ab und zu einen Cocktail zu genießen. Doch an diesem Abend war etwas anders. Die Luft war elektrisierend, die Musik vibrierte durch den Raum, und es schien, als ob alle Anwesenden von einer besonderen Energie getragen wurden. Anna fühlte sich seltsam aufgeregt, fast als ob etwas in der Luft lag, das sie nicht ganz greifen konnte.
Sie war mit ihrer besten Freundin Lena auf dieser Party, eine Freundin, die immer etwas lebhafter und abenteuerlustiger war. Lena war es auch, die sie mit auf diese Feier in der Wohnung einer gemeinsamen Bekannten geschleppt hatte. Die Räume waren voll von Menschen, und Anna kannte kaum jemanden, doch sie fühlte sich überraschend wohl. Die Stimmung war entspannt und offen, und als die Nacht weiterging, hatte sie bereits ein paar interessante Gespräche geführt und gelacht wie schon lange nicht mehr.
Plötzlich fiel ihr Blick auf eine Frau, die auf der anderen Seite des Raumes stand. Sie war atemberaubend. Ihr schwarzes, welliges Haar fiel locker über ihre Schultern, und ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem leicht amüsierten Lächeln, während sie mit einem Mann redete, der scheinbar völlig in ihren Bann gezogen war. Anna konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Es war nicht nur ihre Schönheit, die sie anzog, sondern etwas an ihrer Ausstrahlung – eine Mischung aus Selbstbewusstsein und geheimnisvoller Ruhe.
Lena bemerkte Annas starrenden Blick und stieß sie grinsend an. „Du hast sie die ganze Zeit angeschaut,“ flüsterte sie und schmunzelte. Anna errötete leicht, fühlte sich ertappt, doch sie lachte verlegen. „Ich weiß nicht… sie ist einfach…“, begann sie, konnte aber nicht wirklich erklären, was genau sie so faszinierte.
Bevor Anna reagieren konnte, stand die Frau plötzlich vor ihr. „Hi, ich bin Mia,“ sagte sie mit einem warmen Lächeln. Annas Herz schlug schneller, als sie Mias Hand nahm und sich ihr vorstellte. Mia war charmant, mit einer Leichtigkeit im Gespräch, die Anna sofort ansteckte. Sie redeten über alles Mögliche, von Musik über Reisen bis hin zu kleinen Belanglosigkeiten des Lebens. Die Minuten vergingen wie im Flug, und Anna spürte, wie sie sich immer mehr zu Mia hingezogen fühlte.
Es dauerte nicht lange, bis Mia vorsichtig ihre Hand auf Annas Oberschenkel legte, während sie sprach. Die Berührung war zart, fast beiläufig, doch sie setzte ein Feuer in Anna frei, das sie bisher nicht gekannt hatte. Sie hatte nie ernsthaft darüber nachgedacht, eine Frau auf diese Weise zu begehren, doch in diesem Moment fühlte sich alles so natürlich an.
„Willst du vielleicht frische Luft schnappen?“, fragte Mia leise, und Anna nickte, ihre Stimme schien in ihrem Hals stecken zu bleiben. Sie standen auf und gingen hinaus auf den Balkon, der von den anderen Gästen unbeachtet war. Die kühle Nachtluft fühlte sich gut auf Annas erhitzter Haut an, doch das Kribbeln in ihrem Körper wollte nicht verschwinden.
Mia stellte sich direkt vor Anna, nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen. „Du bist wunderschön,“ sagte sie sanft, und bevor Anna reagieren konnte, spürte sie Mias weiche Lippen auf ihren. Es war ein zögerlicher Kuss, vorsichtig, aber zugleich voller Verlangen. Annas Herz raste, doch anstatt zurückzuweichen, erwiderte sie den Kuss. Ihre Hände fanden wie von selbst den Weg zu Mias Taille, während ihre Lippen sich zu einem intensiveren Kuss vereinten.
Jeder Moment fühlte sich so intensiv und echt an, als ob die Welt um sie herum stillstand. Mias Hände glitten sanft über Annas Arme, und das sanfte Streicheln ließ Annas Haut kribbeln. Sie hatte nie gedacht, dass eine Berührung so viel auslösen könnte, doch jede Sekunde mit Mia fühlte sich wie eine neue Entdeckung an.
Als der Kuss endete, standen sie beide atemlos da, ihre Stirnen aneinander gelehnt. „War das dein erster Kuss mit einer Frau?“, fragte Mia leise, und Anna nickte, ein schüchternes Lächeln auf ihren Lippen. „Und wie fühlte es sich an?“, fragte Mia neugierig.
Anna musste nicht lange überlegen. „Es war unglaublich“, gestand sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Mia lächelte, als ob sie die Antwort bereits wusste. Sie legte ihre Hände sanft an Annas Gesicht und küsste sie erneut, diesmal tiefer, leidenschaftlicher, und Anna ließ sich vollkommen darauf ein.
Die Nacht verging wie in einem Traum. Die Gespräche und Berührungen mit Mia fühlten sich so vertraut und gleichzeitig aufregend neu an. Es war, als ob Mia etwas in Anna geweckt hatte, das sie bisher nicht gekannt hatte, eine Seite von ihr, die sie nie erforscht hatte. Sie spürte, wie sie sich in diesen Momenten mehr und mehr öffnete, nicht nur körperlich, sondern auch emotional.
Als die Party sich dem Ende zuneigte und die ersten Gäste gingen, verabschiedeten sich Mia und Anna voneinander. Doch der Abschied war nicht das Ende, sondern vielmehr der Anfang einer Entdeckung, die Anna nicht loslassen würde. Sie wusste, dass diese Nacht ihre Sicht auf sich selbst und ihre Wünsche für immer verändert hatte.
Während sie nach Hause ging, spürte sie immer noch das sanfte Kribbeln auf ihren Lippen und das leise Flattern in ihrem Bauch. Anna hatte in dieser Nacht etwas Besonderes erlebt – eine neue Facette ihrer eigenen Sinnlichkeit, und sie war gespannt, wohin dieser Weg sie noch führen würde.